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Transcribed Shorthand
Versammlungsprotokoll, 20. Juli 1934 (Meeting Transcript, July 20, 1934)
EA 246
Additional Information | |
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Author | Eberhard Arnold |
Date | July 20, 1934 |
Document Id | 20126130_31_S |
Meeting Transcript, July 20, 1934
[Arnold, Eberhard and Emmy papers - T.S.H.]
[Draft Translation by Bruderhof Historical Archive]
EA 246
Summary Of The Brotherhood
On July 20, p.m., 1934 (continuation from July 19, 1934)
We all recognize that the situation in the last few months has fixed our attention on ourselves; each one of us has done this. In order to get an insight again into what is great, we must all become free from self-centeredness, and especially from self-centered self-debasement of all kinds.
It became clear to everyone that otherwise the community will without fail sink into self-destruction. The innermost longing of all from now on is this one thing: always and everywhere to have only the great things before our eyes. Community can be alive only in selfless dedication to what is great.
We have all recognized that the sort of humility that comes from self-depreciation had a desperate likeness to pride, and that pride arising from self-concern leads the community to ruin.
Each of us prays for the grace for all, no more to think of individual involvement; but from now on simply do whatever the Holy Spirit leads, urges and drives the church-community to do. All should have such a faith in Christ that each one is forgiven all their sins through his death.
Versammlungsprotokoll, 20. Juli 1934
[Arnold, Eberhard and Emmy papers - T.S.H.]
EA 246
Erklärung Heini: Dieser Zustand der gestern am Abend klar wurde, (nach?) einen wie vernagelt auf sich selbst. Ich möchte den Blick für das Grosse bekommen und frei werden von allen Selbstischem. Ich bitte den Wortführer um Verzeihung, dass ich an ihm und an Hans Boller so frivol und gemein gehandelt habe. Für diese Handlung am Wortführer, dass ich tiefer klar werde, möchte ich, dass ich an der Tür stehe. Auch Fritz und Käthe und Hans Boller bitte ich um Verzeihung und möchte auch dafür an der Tür stehen, dass ich in selbstheiligender Weise so lieblos an ihnen gehandelt habe.
Der Wortführer: Einverstanden, wenn du aus der Sache herauskommst. Ist dafür eine Hoffnung?
Heini: Mir ist aufgegangen, dass so die Gemeinschaft zerstört wird. Mein innerstes Sehnen ist, das Grosse vor Augen zu haben.
Der Wortführer: Und siehst du, dass du noch nicht reif bist, die menschliche Liebe in das Grosse hineinzustellen?
Heini: Ja.
Der Wortführer: Hast du erkannt, dass diese Demut eine verfluchte Ähnlichkeit mit Hochmut hat?
Heini: Ja, man sagt nicht, was man verschuldet hat.
Der Wortführer: Wenn du das Gefühl hast, einige Bruderschaftler halten viel von deinen geistigen Gaben, dann geht es hoch aufwärts. Das ist auch Eitelkeit. Hardi’s Brief könnt dir viel zeigen. Er lässt sich für Gottes Werk gebrauchen und ist sich dabei klar über seine Schwächen. Dein dauerndes Auf und Ab ist sehr schädlich. Denk einmal garnicht mehr über das nach, was dich betrifft. Du tust, wozu der Heilige Geist dich treibt. Glaubst du so an Christus, dass dir alle Sünde vergeben ist durch seinen Tod?
Heini: Ja.
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Der Wortführer: Und glaubst du so an Christus, dass du Kraft seiner Auferstehung nicht mehr an deine Sünden zu denken brachst?
Heini: Ja.
Und glaubst du so an Christus, dass du durch seine Auferstehungskraft fähig bit, den täglichen Dienst zu verrichten?
Heini: Ja.
[Heini wird hierauf nach zweimaligen Türstehen wieder ganz und neu in alle seine verantwortliche Arbeit gestellt. Die Gemeinde schreitet in neuem Glauben zur täglichen Anrufung und zugleich zur sachlichen Klärung aller Arbeitsgebiete.]
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Zusammenfassung der Bruderschaft am 20. Juli 1934 nachmittags
(Fortsetzung vom 19. Juli)
So bekennen es alle, daß der Zustand der letzten Monate alle vernagelt, einen jeden auf sich selbst vernagelt gemacht hat. Um von neuem den Blick für das Große zu bekommen, müssen alle von allem Selbstischem frei werden, insbesondere aber von der selbstischen Eigen-Erniedrigung aller Art.
Allen ist es aufgegangen, daß sonst die Gemeinschaft in todsicher langsamem Verfall der Selbstzerstörung anheim fallt. Das innerste Sehnen aller ist nunmehr das Eine, immer und überall nur das Große vor Augen zu haben. Nur in der selbstvergessenen Hingabe an das Große vermag Gemeinschaft zu leben.
Alle haben erkannt, daß jene Demut der Selbsterniedrigung eine verzweifelte Ähnlichkeit mit Hochmut hatte, daß auch der sich selbst umkehrende Hochmut die Gemeinschaft ins Verderben führt.
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Alle erbitten für alle die Gnade, garnicht mehr über das nachdenken zu müssen, was den Einzelnen betrifft, sondern von nun an einfach das zu tun, wozu der Heilige Geist die Gemeinde leitet, drängt und treibt. Alle sollen so an Christus glauben, daß einem jeden alle Sünde durch seinen Tod vergeben ist.